jeudi, 20. août 2020

Site De La Heuneburg – Ville Antique De Pyrene | Généralités „Unendlich schön. Monumente für die Ewigkeit“: Ausflug in die Zeit der Kelten

Die keltische Höhensiedlung ist die älteste Stadt nördlich der Alpen. Im 6. Jahrhundert v. Chr., als das antike Rom noch ein unbedeutendes Dorf am Tiber war, erreichte sie ihre Blütezeit als bedeutendes Handelszentrum an der Donau. Im Rahmen des aktuellen Themenjahrs der Staatlichen Schlösser und Gärten „Unendlich schön. Monumente für die Ewigkeit“ lässt sich bei einem Besuch der Heuneburg ein ganz neuer Blick auf eine längst vergangene Zeit werfen – und auf eine der am besten erforschten archäologischen Fundstätten der europäischen Eisenzeit. Ein acht Kilometer langer, gut beschilderter Wanderweg verbindet die archäologischen Entdeckungen der Umgebung, die Heuneburg und das Heuneburgmuseum in Herbertingen miteinander.

EUROPÄISCHES ZENTRUM IM DONAUTAL

Auf dem Plateau über dem Flusslauf der Donau lag nicht nur eine kleine Siedlung, sondern eine Stadt. Sie erreichte in der Hallstattzeit im 6. Jahrhundert v. Chr. mit fast 5.000 Einwohnern ihre Blütezeit. Zu ihren Glanzzeiten zeigte die keltische Stadt eindrucksvoll ihre Macht, beispielsweise durch die weithin sichtbare Stadtmauer oder den mächtigen Torbau der Vorburg. Das 16 Meter lange und 10 Meter breite steinerne Torhaus war zu dieser Zeit für den Bereich nördlich der Alpen einzigartig – ein Indiz für die große Bedeutung der Heuneburg. In der Mitte des 5. Jahrhunderts v. Chr. scheinen die Kelten die Heuneburg planmäßig verlassen zu haben und sie geriet zunächst in Vergessenheit. Nachdem im 20. Jahrhundert die intensiven und systematischen Ausgrabungen des Ortes begannen, übernimmt heute das Landesamt für Denkmalpflege die wissenschaftliche Erforschung. Für die Präsentation und den Besucherbetrieb sind die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg zuständig – seit dem 1. April dieses Jahres.

 

DAS PLATEAU

Das Plateau bildete während der einflussreichen Phase als Siedlungs- und Wirtschaftszentrum in der frühkeltischen Welt den Mittelpunkt der Heuneburg. Hier lebten und arbeiteten die Bewohner um 600 v. Chr. in kleinen und gleichförmig gebauten Häusern. Die Siedlung war mit einer Mauer aus Lehmziegeln umgeben, die auf einem Steinsockel errichtet worden war, und einen hölzernen Wehrgang nach mediterranem Vorbild hatte. Auf der Westseite besaß die Mauer wohl 17 bastionsartige Türme. Um im feuchten Klima Oberschwabens zu bestehen, musste die Mauer mit einem weiß glänzenden Kalk-Lehm-Gemisch verputzt werden.

 

HIGHLIGHT HERRENHAUS 

Als Mittelpunkt mehrerer Hofstellen entstanden nach der Brandkatastrophe um 530 v. Chr. enorme Herrenhäuser. Deren genaue Funktion kann heute nicht mehr bestimmt werden. Möglicherweise waren sie öffentliche Versammlungshallen, vielleicht aber auch nur Repräsentationsbauten für angesehene und einflussreiche Familien. Im rekonstruierten Herrenhaus sind bei einem Ausflug Ausstellungen über aktuelle Forschungsprojekte zur Heuneburg zu entdecken.

 

KNOCHEN ALS WISSENSQUELLE

Ein Großteil der archäologischen Funde sind Tier- und Menschenknochen – bislang allein auf dem Plateau 150.000. Durch sie erfährt man vieles über das Leben in der keltischen Siedlung der Hallstattzeit. Dank der Archäozoologie, also der „Lehre von alten Tieren“, weiß man, welche Haustiere gehalten wurden, wie groß sie waren und wie sie genutzt wurden. Eine kleine Sensation unter den Knochenfunden ist die Entdeckung des frühesten Haushuhns nördlich der Alpen. Auf der östlichen Terrasse der Heuneburg stieß man auf rund 485 menschliche Knochen- und Zahnfragmente, die der Wissenschaft noch ein Rätsel sind: Sie zeigen Spuren von Gewalt und wurden nicht in Gräbern bestattet.

 

GRABHÜGEL ALS EWIGER ORT DER RUHE 

In der näheren Umgebung, wie die in Sichtweite liegende Gießübel-Talhau-Gruppe oder das 2,5 Kilometer entfernte Bettelbühl-Grab, befinden sich zahlreiche repräsentative Grabhügel. Sie liefern wertvolle Erkenntnisse, etwa, dass eine vermögende Adelsschicht an der Spitze der Gesellschaft stand, in der Frauen eine bedeutende Rolle spielten. Hierauf deutet nicht nur die Größe ihrer Gräber hin, sondern auch die archäologisch sichergestellten Grabbeigaben – unter anderem goldener Schmuck und eine einzigartige Lanzenspitze aus Bronze.

 

DIE IDEE DER UNENDLICHKEIT

„Unendlich schön. Monumente für die Ewigkeit" – das ist der Titel des aktuellen Themenjahres der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Über alle Zeiten wollten Menschen Spuren hinterlassen, die ihr eigenes Leben überdauern sollten. Sie strebten nach einer ewigen Schönheit im Rahmen der Kunst und zum Ruhme der Familie. Schlösser, Klöster, Gärten und Burgen von der Zeit der Kelten bis in die Gegenwart sind Zeugen dieser Sehnsucht nach Schönheit und Ewigkeit und strahlen noch heute im alten Glanz. Das Themenjahr wirft mit vielen Veranstaltungen einen Blick auf die Thematik der Vergänglichkeit und macht die unendliche Schönheit der Monumente erfahr- und erlebbar.

 

Service und Informationen
ÖFFNUNGSZEITEN FREIGELÄNDE HEUNEBURG – STADT PYRENE

Dienstag bis Sonntag sowie Feiertage: 10.00 bis 17.00 Uhr

 

PREIS

Erwachsene     4,00 €

Ermäßigte        2,00 €

Familien          10,00 €

Jahreskarte       20,00 €

Gruppen p.P.    3,60 €

 

KONTAKT

Heuneburg 1 – 2

88518 Herbertingen-Hundersingen

+49(0)75 86. 8 95 94 05

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