Luftaufnahme Lehmziegelmauer Heuneburg

Keltische BlütezeitMeilensteine

Die beherrschende Lage oberhalb der Donau zog über Jahrtausende immer wieder Siedler an. Die meisten archäologischen Funde stammen aus der Hallstattzeit, in der die Heuneburg zu einem Machtzentrum aufblühte.

Modell der keltischen Heuneburg

Modell der keltischen Heuneburg.

Besiedelung in der Bronzezeit

Die Spuren von Menschen auf der Heuneburg reichen bis in die Jungsteinzeit zurück, aus dieser Zeit stammen vereinzelte Funde. Das Plateau gewann als befestigtes Siedlungszentrum erst in der Mittelbronzezeit an Bedeutung. In dieser Zeit sind umfangreiche Baumaßnahmen vorgenommen worden: Es entstanden Wohnterrassen und ein Damm mit einem hölzernen Blockmauerwerk, das mit Erd- und Schuttmaterial verfüllt war. Man kann wohl von einer Siedlung ausgehen, die im Krieg auch als Rückzugsort für die umliegende Bevölkerung diente. Aufgegeben wurde der Ort um 1100 v. Chr.

Nachbildung der Gesamtanlage der  Heuneburg.

Nachbildung der Gesamtanlage der Heuneburg.

Besiedlung in der Hallstattzeit

Nach etwa 500 Jahren ohne Besiedlung wurde das Plateau in der Späthallstattzeit gegen Ende des 7. Jahrhunderts v. Chr. erneut befestigt und besiedelt. Es entstand eine größere Siedlung, in dem sich aus einzelnen kleinen Siedlungen mit bäuerlicher Wirtschaftsweise eine zusammenhängende Gemeinschaft entwickelte. Geschützt wurde die Siedlung durch eine Kastenmauer in Blockbautechnik aus Holz und Erde. Jedoch bereits kurze Zeit später erfolgte eine komplette Umstrukturierung der Bebauung des Plateaus.

Die Blütezeit in der Späthallstattzeit

Es folgte die Blütezeit der Heuneburg als mächtiges Handels- und Wirtschaftszentrum, in der die keltische Stadt ihre Macht und Status ausstrahlte. Um 600 v. Chr. wurde die repräsentative monumentale Lehmziegelmauer errichtet und das Plateau mit Werkstätten und Wohnstätten eng bebaut. Daneben entstanden das weitläufige Areal der Vorburg mit dem mächtigen Steintor und eine 100 Hektar große Außenbesiedelung. Insgesamt bewohnten in der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts v. Chr. etwa 5000 Menschen die Siedlung.

Feuer

Ein Brand zerstörte die Heuneburg.

Neubauten nach dem Feuer

Brände waren in der Geschichte der Heuneburg keine Seltenheit, doch nur zwei sorgten für einschneidende Veränderungen. Ein Brand um etwa 530 v. Chr. ließ die Siedlung mit ihrer Lehmziegelmauer niederbrennen. Anschließend kam es zu einer großen architektonischen Veränderung des Plateaus: Die Häuser wurden beim Wiederaufbau nicht mehr einheitlich angeordnet, sondern lose gestreut. Da große Teile der Bevölkerung abwanderten, wurde die Außensiedlung nicht neu errichtet. Auf ihren Überresten entstanden vier große Grabhügel.

Heuneburg, keltische Schwerter

Keltische Schwerter zeugen von hoher Schmiedekunst.

Das Ende der Besiedelung

Eine weitere Brandkatastrophe um die Mitte des 5. Jahrhunderts v.Chr. zerstörte erneut die Befestigungsanlage und die Innenbebauung des Plateaus. Warum die Heuneburg daraufhin nicht, wie die Male zuvor, wiederaufgebaut worden war, ist heute ungeklärt. Funde, wie beispielsweise eine bronzene Maskenfibel, belegen jedoch, dass die Heuneburg und ihre Umgebung in der Frühlatènezeit teilweise besiedelt waren. Auch im Mittelalter lebten immer wieder Menschen auf dem Plateau, das durch die Ruinen der Wallanlagen einen gewissen Schutz bot.

Keltenforschung an der Heuneburg

Das Landesamt für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart informiert über die Forschungen zu den frühen Kelten an der Oberen Donau auf einer eigens dafür angelegten Internetseite. Dort werden die neusten Erkenntnisse zur Heuneburg für alle Interessierten zur Verfügung gestellt. 3D-Rekonstruktionen machen die Heuneburg sowie weitere Fundstellen im Umfeld des keltischen Machtzentrums für die Öffentlichkeit erlebbar.

Internetseite des Landesamts für Denkmalpflege

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