RÜCKBLICK AUF 15 MONATE CORONA
Mit den Plänen, die Heuneburg zum kulturtouristischen Leuchtturm der Keltenkonzeption des Landes Baden-Württembergs auszubauen, übernahmen die Staatlichen Schlösser und Gärten am 1. April 2020 die Trägerschaft für die Heuneburg ‒ zu Beginn des ersten Corona-Lockdowns. Die einstige Handelsmetropole ist eine der wichtigsten Keltenfundstätten in Europa: Die archäologischen Funde geben Auskunft über Leben und Alltag der frühen Kelten im Donauraum; schriftliche Quellen der Kelten sind nicht überliefert. „Trotz Corona konnten wir in den vergangenen 15 Monaten vieles auf den Weg bringen und das Besuchsangebot vor Ort ausbauen“, erklärt Michael Hörrmann, Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten. Die Heuneburg ist eines von 16 Monumenten der Staatlichen Schlösser und Gärten, die sich im Rahmen des Projektes „Landesgold“ für den Schutz heimischer Tier- und Pflanzenarten einsetzt. So wurde eine keltische Pflanzenwelt angelegt, die zugleich der Archäo-Imkerei zugutekommt. Zum diesjährigen Weltbienentag wurde eine Bienenvitrine mit umfassenden Informationen eingerichtet. Seit letzter Woche gibt es im Museumsshop sogar einen eigenen „Heuneburg-Met“.
BESUCHSANGEBOTE UND NEUE INFRASTRUKTUR
In Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege laufen die Planungen für die „Kelten-Erlebniswelt“ auf Hochtouren. „Die Heuneburg soll zum Ganztagesausflugsziel werden“, berichtet Dr. Moritz Lange, Konservator Archäologie und Projektleiter der Kelten-Erlebniswelt bei den Staatlichen Schlösser und Gärten. „Dabei möchten wir das analoge Besuchserlebnis mit digitalen Angeboten verknüpfen.“ Dazu gehört auch, dass die touristische Infrastruktur modernisiert und ausgebaut wird. So soll die Heuneburg fahrradfreundlich werden: „Ein erster Schritt sind neue Ladestationen für E-Bikes“, so Dr. Moritz Lange. Radtouren führen im Umfeld der Heuneburg zu den Spuren der Kelten. Aktuell wird in der Metallwerkstatt, in der das Schmiedehandwerk und die Metallverarbeitung der Eisenzeit dargestellt wird, das Besuchsangebot erweitert. Außerdem wurde ein keltisches Wohnhaus eingerichtet, unter anderem mit einem typischen Wandteppich.
EINE BÜHNE MIT TOLLEM AUSBLICK
Bereits im vergangenen Sommer war das Freigelände der Heuneburg, mit dem fantastischen Ausblick über das Donautal, die perfekte Bühne für Konzerte der Folk-Rock-Band Cúl na Mara. Auch in diesem Jahr tritt das oberschwäbische Quartett auf. „Das zweite Konzert am kommenden Samstag war schnell ausverkauft“, freut sich Joachim Moll, der Leiter der Klosterverwaltung über die große Resonanz, „wie auch das erste im Juni.“ Am 18. Juli veranstaltet die Klosterverwaltung Wiblingen/Schussenried erstmals eine Jazzmatinée mit Weißwurstfrühstück. „Gitte und die alten Hasen“ bringen mit Trom-Peter aus Freiburg den swingenden Jazz aus New Orleans auf die Heuneburg. „Ein weiteres Konzert wird es am 22. August geben“, verrät Joachim Moll. „Mit Judith Mutschler haben wir noch eine Künstlerin aus der Region zu Gast.“ Dahinter steht der Wunsch „die Heuneburg als kulturellen Veranstaltungsort in der Region zu verankern“.
PROGRAMM ZUM THEMENJAHR
Neben Vorträgen zu archäologischen Themen, finden in diesem Jahr erstmals Sonderführungen im Rahmen eines Themenjahres statt: Mit „Exotik. Faszination & Fantasie“ beleuchten die Staatlichen Schlösser und Gärten den Weg von außergewöhnlichen Pflanzen, Waren und kulturellen Einflüssen aus aller Welt nach Europa. Dank archäologischer Ausgrabungen weiß man heute, welche Waren zur Heuneburg gelangten: schwarzfigurige Keramik aus Griechenland und Gold, Korallen, Naturglas und Wein vom Mittelmeer, außerdem Kupfer aus Österreich, Zinn aus Nordfrankreich, Bronze aus Südengland und Bernstein von der Ostsee. Den weitreichenden Handelsbeziehungen der Kelten gehen Interessierte bei der Sonderführung „Der keltische Austausch mit der antiken Welt“ auf den Grund. Am 4. und 5. September erwartet Besucherinnen und Besucher ein großes „Spectaculum der Antike“: Beim „Keltenfest Heuneburg“ sind unterschiedliche Akteure aus der Antike zu Gast ‒ Griechen, Ägypter und, aus dem Süden Italiens, Etrusker. Das Programm umfasst Mitmachaktionen, Vorführungen und Vorträge.
BESUCHSHINWEISE
Beim Besuch der Heuneburg werden die Kontaktdaten erfasst. Damit folgen die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg § 6 Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg. Das Kontaktformular kann vor dem Besuch auf dem Internetportal der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg als PDF heruntergeladen, ausgedruckt und vor Ort ausgefüllt abgegeben werden. Es gelten die bekannten Abstands- und Hygieneregeln. Nach derzeitigem Stand ist kein Nachweis über eine überstandene Erkrankung, Impfung oder ein negativer Test erforderlich. In den Keltenhäusern und Hütten sowie im Museumscafé gilt die Pflicht zum Tragen einer medizinischen oder FFP2-Maske; auf dem Freigelände entfällt die Maskenpflicht.
SERVICE UND INFORMATION
Heuneburg – Stadt Pyrene
Di‒So, Feiertag 10:00‒17:00 Uhr
PREIS
Erwachsene 4,00 €
Ermäßigte 2,00 €
Familien 10,00 €
Jahreskarte 20,00 €
VORSCHAU
Jazzmatinée mit Weißwurstfrühstück
Termin: 18. Juli 2021, ab 11:00 Uhr
Im Eintritt enthalten
Konzert mit Judith Mutschler
Termin: 22. August 2021, 18:00 Uhr
Im Eintritt enthalten
Der keltische Austausch mit der antiken Welt
Sonderführung zum Themenjahr „Exotik. Faszination & Fantasie“
Termine: Samstag, 7. und Sonntag, 8. August sowie Samstag, 4. und Sonntag, 5. September, jeweils 13 Uhr
p. P. 2,00 € zzgl. Eintritt
„Keltenfest Heuneburg – Spectaculum der Antike“
Termin: 4. und 5. September, 10:00‒17:00 Uhr
Im Eintritt enthalten
KONTAKT
Heuneburg 1 – 2
88518 Herbertingen‒Hundersingen
Tel. +49(0)75 68. 8 95 94 05