Artenschutz auf der Heuneburg
Die Lage der ehemaligen Keltenstadt Heuneburg am Rande des Naturschutzgebietes Obere Donau bietet ideale Voraussetzungen für den Ausbau zur Naturerlebniswelt. In Kooperation mit dem Institut für Landschaftsökologie und Naturschutz Südwest sowie dem Verein Unkenschutz BW konnten geeignete Standorte für die gefährdete Gelbbauchunke ausgemacht werden. Sie befinden sich auf einem Teil der an die Heuneburg angrenzenden Fläche. Hier wurden in den Frühjahrsmonaten Fahrspuren angelegt, die bald zum wichtigen Lebensraum und Laichort werden – die Gelbbauchunken müssen sie nur noch entdecken. Die umliegende Vegetation bietet den Froschlurchen zudem Schutz: Sie dient als Versteck vor natürlichen Fressfeinden, wie etwa Graureihern oder Waschbären. Dr. Moritz Lange, Projektleiter der Kelten- und Naturerlebniswelt Heuneburg bei den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg, freut sich über die vorgenommenen Schutzmaßnahem für die Gelbbauchunke: „Der Erhalt und die Förderung unserer natürlichen Räume und der darin vorkommenden Tier- und Pflanzenarten ist uns ein großes Anliegen. Durch diese kleine Maßnahme können wir einen deutlichen Beitrag zum Schutz der einzigartigen, aber gefährdeten Gelbbauchunke leisten.“
Die Gelbbauchunke – Bombina Variegata
Die Gelbbauchunke gehört zu den ältesten, heute noch vorkommenden Froschlurchen. Zu erkennen ist sie an ihren herzförmigen Pupillen und der namensgebenden gelb-schwarzen Unterseite: Ihr spezifisches Bauchmuster ist individuell und ermöglicht somit eine lebenslange Wiedererkennung. Ihr Anblick ist besonders, doch mittlerweile selten. Ihr weltweiter Verbreitungsschwerpunkt liegt in Süddeutschland – womit Baden-Württemberg eine besondere Verantwortung für den Erhalt der Gelbbauchunke trägt. Ursprünglich siedelte der Froschlurch in Auenlandschaften entlang von Flüssen, die jedoch durch gelegentliche Überflutungen gestört wurden. Menschliche Einflüsse, wie Flussbegradigung, Trockenlegung, Bebauung und Intensivierung der Landschaftsnutzung, führten zur irreversiblen Veränderung der Biotope – und damit zum Schwund geeigneter Laichgewässer. Durch die dramatische Entwicklung steht die Gelbbauchunke heute auf der Roten Liste von Baden-Württemberg und gilt als „stark gefährdet“.
Ausbau zur Naturerlebniswelt
Mit dem Umbau zur Kelten- und Naturerlebniswelt wird die Heuneburg – Stadt Pyrene zu einem Ganztagesausflugsziel und einem abwechslungsreichen außerschulischen Lernort. Eine angrenzende Fläche von 60 Hektar, die bisher landwirtschaftlich intensiv genutzt wurde, wird aufgrund der wertvollen archäologischen Güter im Boden in Grünland umgewandelt. Mit dem Ausbau zur Naturerlebniswelt werden natürliche Biotope und Habitate entwickelt, um somit die Biodiversität wiederherzustellen und zu fördern. Neben verschiedenen naturschützenden und nachhaltigen Maßnahmen, wie Humusaufbau und Projekte zur Senkung der CO2-Emissionen, unternehmen die Staatlichen Schlösser und Gärten aktive Schritte zum Schutz der Biodiversität vor Ort.
Service und INformationen
ÖFFNUNGSZEITEN
1. April bis 1. November
Di – So, Feiertag 10.00 – 17.00 Uhr
Letzter Einlass 16.30 Uhr
EINTRITT
Erwachsene 5,00 €
Ermäßigte 2,50 €
Familien 12,50 €
INFORMATIONEN/KONTAKT
Heuneburg – Stadt Pyrene
Heuneburg 1‒2
88518 Herbertingen-Hundersingen
Tel. +49(0)75 86. 895 94 05
info@heuneburg-pyrene.de