Heuneburg – Stadt Pyrene, Grabhügel in der Umgebung

Keltische BestattungGrabhügel rund um die Heuneburg

Als bedeutendes keltisches Handelszentrum an der Donau lebten zu Hochzeiten in der Heuneburg und in der Außensiedlung über 5.000 Menschen. Entsprechend viele Grabhügel findet man noch heute in der Umgebung.

Grabhügel im Umfeld der Heuneburg - Stadt Pyrene

Zwei der vier Grabhügel in direkter Nähe zur Heuneburg.

Bronze- und Goldblechfunde im Familiengrab

400 m nordwestlich der Heuneburg erheben sich vier frühkeltische Grabhügel. Bereits 1867 wurden diese untersucht. Im Zentrum des Hügels 1 fand Eduard Paulus drei Skelette und Grabbeigaben, wie mehrere Arm- und Halsreifen aus Goldblech und eine 31 cm lange bronzene Lanzenspitze. Über dem Zentralgrab wurde, im Zusammenhang mit der Anlage weiterer Gräber, den so genannten Nachbestattungen, der Hügel aufgehöht und zur Grabstätte eines Familienverbandes vergrößert. Siebzehn weitere Bestattungen förderten Grabungen zutage – doch ursprünglich müssen es wesentlich mehr gewesen sein.

Heuneburg – Stadt Pyrene, Grabhügel 2

Blick auf den von Holzpfosten eingefassten Grabhügel 2.

Ein eingezäunter Grabhügel

Bei der Untersuchung des Hügels 2 im Jahre 1876 kamen ein Bronzekessel mit einem Mündungsdurchmesser von 29 cm und vier so genannte Perlrandschalen, die in etruskischen Werkstätten gefertigt wurden und als Prestigeobjekte galten, zutage. Diese Funde dürften zu einer reichen Nachbestattung gehören. Bei der Erweiterung des Grabhügels wurde er im ausgehenden 6. Jahrhundert v. Chr. von einem Trockenmäuerchen und behauenen Vierkantpfosten aus Holz eingefasst. Nach antikem Vorbild wurde diese heute wiedererrichtet.

Heuneburg – Stadt Pyrene, Grabhügel 3 und 4

Im Wald liegen Grabhügel 3 und 4.

Importe aus dem Süden

Der am weitesten östlich gelegene Hügel 3 hat einen Durchmesser von etwa 50 m und ist ungefähr 3 m hoch. Im Juni 1877 legte Eduard Paulus die zentrale Grabkammer frei. Sie war 2,60 m lang und1,50 m breit. In dem antik nahezu vollständig ausgeplünderten Hauptgrab fanden sich das fast vergangene Skelett eines Mannes sowie die Reste eines Dolches und einer Lanzenspitze aus Eisen. Zu zerstörten Nachbestattungen gehören wertvolle Bronzegefäße: Ein Kessel mit einem Mündungsdurchmesser von 41 cm und ein 30 cm hoher gerippter Eimer, der aus dem Südostalpenraum oder Oberitalien als Importstück an die obere Donau gelangt war.

Grabhügel im Umfeld der Heuneburg – Stadt Pyrene

Einer er insgesamt 40 Grabhügel.

Antik geplündertes Grab

Im Zentrum von Hügel 4, der einzige, der nicht von Eduard Paulus untersucht wurde, lag ein 50 bis 60-jähriger Mann begraben, dessen letzte Ruhestätte nur wenige Jahre nach der Beisetzung nahezu vollständig ausgeraubt wurde. Dabei trieben die Grabräuber einen trichterförmigen Schacht in den Hügel und durchschlugen die damals noch intakte Kammerdecke. Weitere 23 Menschen wurden, mit zumeist bescheidenen Grabbeigaben, in diesem Grabhügel nachbestattet. Hügel 4 und die anderen Grabhügel wurden gegen Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. auf dem planierten Zerstörungsschutt der Heuneburg- Außensiedlung aufgeschüttet, im Schutz der Burg und in beträchtlicher Entfernung von den älteren Grabhügelfriedhöfen, wie die Grabhügel im circa 2 km entfernten Wald Speckhau.

Heuneburg – Stadt Pyrene, Kunstwerk Grabhügel 2

Ein Kunstwerk auf Grabhügel 2.

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