Heuneburg – Stadt Pyrene, rekonstruierte Gebäude des Handwerkerviertels

Rekonstruktion von Grundrissen und GebäudenDas Wohnhaus

Zur Veranschaulichung der Lebensweise und der Bebauung in der hallstattzeitlichen Befestigung wurden auf dem Plataux unmittelbar hinter der Lehmziegelmauer auf authentischen Grundrissen und in authentischer Anordnung verschieden Gebäude rekonstruiert. Darunter das Wohnhaus, das auch exemplarisch eingerichtet wurde.

Heuneburg - Stadt Pyrene, Rekonstruierte Keltenhäuser

Das Gebäude diente wahrscheinlich als Wohnhaus.

Das Wohnhaus

Eines der archäologisch nachweisbaren Gebäude aus der Zeit um 600 vor Christus diente wahrscheinlich als Wohnhaus. Ein Mittelpfosten auf der Schmalseite des Hauses zeigt an, dass es sich bei diesem Gebäude um ein einschiffiges Firstsäulenhaus handelte. Eine zweite Firstsäule innerhalb des Haues gibt den Hinweis auf eine Zweiteilung des Innenraums. Die Wohnhäuser waren oft mit ein oder zwei Herdstellen ausgestattet.

Heuneburg - Stadt Pyrene, Herdstelle im Wohnhaus

Die Feuerstelle: Mittelpunkt des Wohnhauses.

Die Feuerstelle

Die Feuerstelle bestand aus Lehmziegeln und war das Zentrum der Behausung. Hier wurden Speisen zubereitet und wohl auch eingenommen. Das Fleisch musste aufgrund mangelnder Kühlmöglichkeiten gleich verarbeitet werden. Dies geschah in den meisten Fällen mithilfe eiserner Feuerböcke. Die Zubereitung von Fleisch am Spieß war bereits zur europäischen Eisenzeit sehr beliebt.

Heuneburg – Stadt Pyrene, Impression des Keltenfestes

Die Feuerstelle war das Zentrum jeder urgeschichtlichen Behausung.

Heuneburg – Stadt Pyrene, Essecke

So könnte der Tisch gedeckt gewesen sein.

Die Essecke

Ein niedriger Tisch, ein Teppich und mehrere Kissen bildeten die Essecke für die Kelten. Bereits der griechische Autor Poseidonis beschreibt um 100 vor Christus das Vorhandensein niedriger Tische bei den Kelten. Hohe Sitzgelegenheiten wären unpraktisch, wenn man an einem offenen Feuer sitzt, da sich der aufsteigende Rauch im oberen Teil des Raumes sammelt.

Heuneburg – Stadt Pyrene, Textilecke im rekonstruierten Wohnhaus

Die Kelten stellten prachtvolle Gewänder her.

Die Textilecke

In der Textilecke steht ein Gewichtswebestuhl. Die Kettfäden hängen an dem rechteckigen Rahmen des Webstuhls herunter und werden mit tönernen Gewichten beschwert, um die zum Weben notwendige Spannung zu erhalten. Neben dem Webstuhl steht eine Bank, auf der sich eine Auswahl von gefärbten Garnen befindet. Die Garne wurden mit pflanzlichen Färbemitteln eingefärbt.

Heuneburg – Stadt Pyrene, Waffenecke im rekonstruierten Wohnhaus

Die Kelten hatten eine Kriegerkultur.

Die Waffenecke

Kelten benutzten eine Vielzahl von Waffen, was wohl auf ihre Kriegerkultur zurückzuführen ist. In einer weiteren Ecke des Wohnhauses sind daher die verschiedensten Waffen der Kelten ausgestellt. Neben Lanze, Speer und Dolch befindet sich auch ein Tüllbein, eine Schleuder und eine Bogenausstattung unter den Geräten. Zur Abwehr von Waffen diente das Schild. Die große Bandbreite an Waffen lässt sich auf die Kriegerkultur der Kelten zurückführen. Die Krieger wurden als Helden verehrt, deren Mut auch andere keltische Kämpfer inspirieren sollte.

Heuneburg – Stadt Pyrene, Impression des Keltenfestes
Heuneburg – Stadt Pyrene, Impression des Keltenfestes

Bei besonderen Aktionstagen kann erlebt werden, wie die Waffen benutzt werden.